Was ist der Graue Star?

Wir werden alle nicht jünger. Diese Erkenntnis trifft auch für das menschliche Auge zu. Mit höherem Lebensalter trübt die natürliche Linse ein. Ihr Sehen wird unscharf und die Farben verblassen, außerdem werden Sie empfindlicher für Blendung.

Die gute Nachricht: Der Graue Star kann durch einen Eingriff komplett geheilt werden: die Kataraktoperation. In der Regel können Sie im Anschluß besser sehen als in den Jahren zuvor. Und: wenn Sie einen Sehfehler wie eine Kurzsichtigkeit oder eine Weitsichtigkeit haben, kann dieser bei der Operation gleich mit behoben werden. Die Aussichten, dass Sie anschließend ohne Brille wieder exzellent sehen, sind besonders gut, wenn die Operation mit dem Laser durchgeführt wird.

Der Graue Star entsteht dadurch, dass die natürliche Linse im Auge – sie ist für die Wahrnehmung eines scharfen Bildes auf der Netzhaut verantwortlich – mit den Jahren ihre Klarheit verliert. In der Jugend und im jungen Erwachsenenalter ist die Linse durchsichtig und transparent. Ab etwa der vierten Lebensdekade wird sie zunächst etwas gelblich, später dann grau oder bräunlich.
Diese Veränderungen gehen – sehr langsam – mit Symptomen einher: die Blendungsempfindlichkeit steigt, das nächtliche Autofahren wird schwieriger. In fortgeschrittenen Stadien hat der Betroffene den Eindruck, „wie durch Nebel“ zu sehen; die Sehschärfe lässt nach. Wenn dieser Sehverlust störend wird, sollte mit dem Augenarzt die Möglichkeit einer Operation besprochen werden.

Die Voruntersuchung

Mit dem Auftreten einer Linsentrübung, einem beginnenden Grauen Star, muss in der sechsten oder siebten Lebensdekade gerechnet werden – bei manchen früher, bei manchen später. Der Augenarzt diagnostiziert die Veränderung an der Linse mit seinem wichtigsten Untersuchungsgerät, der Spaltlampe. Wenn das Auge abgesehen vom Grauen Star gesund ist, sind die Aussichten optimal, dass Sie nach der Operation eine exzellente Sehschärfe haben werden.

Beratung Patientin Augenarzt

Wann Ihr Arzt eine OP empfiehlt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ganz entscheidend ist Ihre Einschätzung der eigenen Sehschärfe. Sind Sie mit Ihrem Sehvermögen nicht mehr zufrieden, sollte operiert werden.

Die Vorbereitungen zum Eingriff

In der Augenklinik oder dem operativen Zentrum, an dem die Katarakt mit dem Femtosekundenlaser operiert werden soll, wird kurz vor dem Eingriff eine ganz entscheidende Untersuchung vorgenommen. Das Auge des Patienten wird mit Ultraschall exakt vermessen (Biometrie). Die dabei gewonnenen Daten sind essentiell für die Wahl der passenden Intraokularlinse (IOL). Schon vor dieser Messung sollten Sie sich entscheiden, ob Sie eine normale (monofokale) IOL oder eher eine Premium-IOL haben möchten. Wie zum Beispiel eine Multifokal-Linse, mit der man nicht nur auf die Ferne, sondern oft auch bei der Naharbeit und am Computer häufig ohne Brille auskommen kann.

Die Femto-Katarakt-OP wird in der Regel ambulant durchgeführt; Die Betäubung erfolgt örtlich, typischerweise in Form von lokalanästhetischen Augentropfen. Der Eingriff selber dauert in der Regel kaum mehr als 10 bis 15 Minuten.

Die Operation mit dem Laser

Die Femto-Katarakt-Operation besteht aus mehreren Schritten: Der Laser wird zuerst sanft an das betäubte Auge angedockt. In einem ersten Schritt präpariert der Laser sehr kleine Bereiche am Rande der Hornhaut, durch die der Arzt später die eingetrübte Linse entfernen und eine neue Linse einsetzen kann. Um den Grauen Star zu behandeln, eröffnet der Laser mit seinen Impulsen anschließend die Linsenkapsel (eine Art Hülle der natürlichen, eingetrübten Linse) in perfekter Kreisförmigkeit und zerkleinert danach die Linse.

Nach Entfernung der zerlegten Linse wird die für Sie individuell ausgesuchte Intraokularlinse durch eine minimal kleine Inzision von nur ca. 2 mm Größe eingeführt und in die verbliebene Kapsel implantiert. An dieser Stelle wird sie idealerweise für den Rest des Lebens verbleiben. Die Inzisionen in der Kataraktchirurgie sind heute so klein, dass sie sich selbst verschließen und keiner Naht bedürfen.

Ist die IOL implantiert und hat der Chirurg noch einmal überprüft, ob alles wunschgemäß verlaufen ist, ist die OP vorbei. Sie können vom OP-Tisch aufstehen und in einem Ruheraum Platz nehmen. Nach einer weiteren Untersuchung geht es nach Hause; am nächsten Tag steht typischerweise eine Kontrolle beim Operateur oder beim niedergelassenen Augenarzt an.

Die Nachbehandlung

Ist die Operation vorbei, brauchen Sie heutzutage meist nicht einmal mehr einen Verband zu tragen; eine leichte Augenklappe (typischerweise aus Kunststoff) reicht vollkommen aus. In den ersten Tagen nach der OP werden zur Sicherheit meist Augentropfen angewendet. Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt sind in den nächsten Wochen notwendig. Sie können davon ausgehen, dass Sie bereits unmittelbar nach der Kataraktoperation eine deutliche Besserung Ihres Sehvermögens bemerken.